2015
Kunstakademie Münster
>Potlach< – beschreibt eine indianische Tradition in Kanada. Dabei ging es um die Verteilung von Geschenken; je größer das Geschenk, desto größer war auch das Ansehen des Schenkenden in der Abstammungslinie der Gemeinschaft. Um einer solchen Ehre gerecht zu werden oder diese gar zu übertreffen, bedurfte es eines noch größeren Geschenkes. Ganze Stämme trieben sich auf diese Weise in einer Spirale an Überbietungen in den Ruin, sodass >Potlach< von 1849 bis in die 1950er Jahre in Kanada verboten war. In gleicher Weise werden beim >Potlach< der Klasse Prof. Klaus Merkel am Rundgang 2015 über 400 Bilder von 17 Malerinnen und Malern verschenkt. Die Gemälde sind im Jahr zuvor extra für >Potlach< angefertigt worden. Die Besucher können am Eröffnungsabend ein Bild auswählen und mitnehmen. Bei der Auswahl des Bildes bleiben die Namen der Malerinnen und Maler anonym. Interessant, weil auch der Professor mit vier Bildern vertreten und damit die Wertfrage aufgeworfen ist. Die Wertfrage durch „Preislosigkeit“, und die Anonymität der Malerinnen und Maler spielen die Hauptrollen. Malte Frey
Nach drei Stunden am Eröffnungsabend bleibt zurück: Eine leere Wand mit 800 Nägeln.