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Beitrag AusstellungEINHUNDERTUNDFUENFZEHNneu_klein

Einhundertundfuenfzehnmalachtzigmaldreikommafuenf

2014
Kunstverein Duisburg

Einhundertundfuenfzehnmalachtzigmaldreikommafuenf – das für die Ausstellung gewählte Bildformat ist angelehnt an die Standardgröße des Papierformates des Deutschen Instituts für Normung. Das Verhältnis zwischen Höhe und Breite beträgt bei allen DIN-Formaten 1:√2. Dieses Verhältnis bewirkt die Selbstähnlichkeit aller Formate der DIN-Reihe. Die Deutsche Norm dient mit ihren Festlegungen über die A- und B-Reihe als Grundlage für das internationale Äquivalent EN ISO 216. Differenzen gibt es meist nur in den erlaubten Toleranzen. Parallel existieren andere, weniger systematische Formatreihen. Die nominelle Fläche eines A0-Standardbogens umfasst einen Quadratmeter, doch durch die Rundung der Seitenlängen auf ganze Millimeter weichen die realen Flächen in der A-Reihe von einem Quadratmeter beziehungsweise ganzen Bruchteilen davon ab. Jener Quadratmeter trägt das sich aus unterschiedlichen Elementen fügende Bild, die unter dem Begriff der Komposition subsumiert werden. Sie ist die Bezeichnung für den formalen Aufbau, der die Beziehungen der Gestaltungselemente untereinander betrifft – etwa Linie, Farbe und Fläche. Die Linie ist die erste quantitative Ordnung, die nur eine Dimension hat, namentlich die Länge. Sie ist ohne irgendeine Breite oder Tiefe und nichts als der Fluss oder Lauf des Punktes, der mit seiner imaginären Bewegung irgendein Überbleibsel an Länge zurücklässt. Gemäß der Din 5033, definiert nach der internationalen Beleuchtungskommission, ist Farbe diejenige Gesichtsempfindung eines dem Auge des Menschen strukturlos erscheinenden Teiles des Gesichtsfeldes, durch die sich dieser Teil bei einäugiger Beobachtung mit unbewegtem Auge von einem gleichzeitig gesehenen, ebenfalls strukturlosen angrenzenden Bezirk allein unterschieden lässt. Fläche im anschaulichen Sinne ist eine zweidimensionale Teilmenge des dreidimensionalen Raumes, beispielsweise eine Ebene, eine zweidimensionale geometrische Figur oder die Begrenzungsfläche eines dreidimensionalen Körpers. Das Format überschreitend beschreibt EINHUNDERTUNDFUENFZEHNMALDREIKOMMAFUENF allerdings auch ein Volumen. Der Rand – 3,5 – verweist auf eine Objekthaftigkeit, die zwischen den einzelnen Trägern der Formatreihe neue Beziehungen ermöglicht. Ontologisch wird Objekt auch als Synonym für Gegenstand verwendet, dem das Gegenüberstehen bereits inhärent ist. Geht man zum hölzernen Skelett dieses Gegenstandes zurück, bleibt der Keilrahmen als Rohling. Über ihn können virtuell alle Bilder gespannt werden, was bedeutet, dass der von uns gesetzte Bilder-Pool, wie er in einem Zeitraum von etwa einem Jahr entstanden und als Auswahl in der Ausstellung sowie im Katalog sichtbar ist, keiner Limitierung durch das Format unterliegt. Bei Gemälden auf Leinwänden verzichten die Malerinnen und Maler heutzutage oft völlig auf eine Rahmung. Dabei kann es auf den Keilrahmen jedoch durch Wärme- und Feuchtigkeitseinwirkungen zu ungewollten Torsionseffekten kommen. Keilrahmen werden auch zur Präsentation von Kunstwerken eingesetzt. Leinwand wird so meist um die Leisten der Keilrahmen geschlagen, dass keine Rahmen – oder Befestigungsteile im Blickfeld des Betrachters sind. Im Rahmenprofil bleiben auch die bemalten Seitenflächen der Leinwand sichtbar. Zusätzlich verstärkt die Gleichartigkeit der Rahmung den gewünschten Charakter von Werkgruppen. Das gemalte Bild wird immer mehr zu einem Stilmittel unter vielen, um die Aussage der Künstlerinnen und Künstler zu transportieren. Der schnelle Wechsel der verschiedensten Stile, die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen den neuen digitalen Medien und der klassischen Malerei gewinnen an Gewicht. Innerhalb der Malerei findet eine stetige Erweiterung des Kunstbegriffes statt. In Verschränkung historiographischer, ideologiekritischer und geschichtsphilosophischer Argumente wird die Auseinandersetzung mit dem Bildmedium Malerei und ihren medienästhetischen Bedingungen sichtbar. Am Ende ist Malerei immer das Festhalten von Gedanken durch ein Aufbringen von feuchten Farben mittels Pinsel, Spachtel oder anderer Werkzeuge auf einen Malgrund. Prof. Klaus Merkel und Julian Reiser

2013 Kunstnummer, HLB Dr. Schumacher und Partner GmbH Münster - Gruppenausstellung (K)

Kunstnummer

2013
HLB Dr. Schumacher und Partner GmbH Münster

(…) Der Titel „Kunstnummer“ spricht die Welt der Kunst und die Welt der Zahlen an – und lässt Virtuosität anklingen, die immer dann gefragt ist, wenn schnell und klar entschieden werden muss, auf welchem Fuß man beim Salto landen will. (…) Prof. Klaus Merkel